Wie sieht das Unternehmen der Zukunft aus? Gedanken von Ali Ramezani, technischer Vorstand der Schultheiß Software AG.

Unternehmen der Zukunft

von Ali Ramezani

Lehnen Sie sich zurück! Lassen Sie die letzten vielleicht 20 Jahre Revue passieren. Ich erinnere mich noch an Yahoo! oder Altavista Suchmaschinen. Lycos war auch nicht schlecht und auch die unterschiedlichen Browser, die das Fenster zu dieser neuen Internetwelt waren. Erinnert sich noch jemand an den Kampf zwischen Microsoft und Netscape? Nach und nach wuchs die Datenmenge und damit auch die Nutzung des Internets. Mit den Daten kamen auch die schnelleren Internetleitungen und mit den schnelleren Internetleitungen auch vermehrt die unterschiedlichen Anwendungsmöglichkeiten. Google mit seiner Einfachheit und besseren Suchergebnissen, der nach und nach den Platz für sich einnahm und alle anderen Mitbewerber zur Seite drängte. Und wie Steve Jobs mit seiner legendären iPhone Einführung im Jahre 2007 erstmalig ein bedienbares und web-fähiges Endgerät auf den Markt brachte und gleichzeitig auch flash von Adobe und Silverlight von Microsoft – sicher auch zurecht – für Tot erklärte. Aufstieg von Javascript und HTML5 als Standard-Technologie für die Darstellung und Verarbeitung der Informationen am Endgerät und in jedem beliebigen Browser.

Seitdem hat sich Vieles weiterentwickelt und verändert. Viele neue Begriffe wie Web 2.0 oder Digitalisierung im Allgemeinen sind aufgetaucht. Doch der Grundtenor ist immer noch derselbe geblieben. Es geht um eine schleichende Verschiebung der Daten, Anwendungen und somit auch zwangsläufig Prozesse in einer am Anfang noch mehr virtualisierten und nach und nach auch mehr “cloudisierten” Welt. Es geht die letzten Jahre immer mehr um Reduzierung der funktionalen Tiefe im Unternehmen. Es geht auch schlicht und einfach um Virtualisierung. Trennung von der Hardware mit dem Zweck der Beherrschbarkeit der Risiken. Erhöhung der Redundanzen und mehr Ausfallsicherheit. Weniger technisch-funktionale Administration. Mehr Fokus auf die Nutzung. Mehr Fokus auf die reine Anwendung bzw. Software.

Hätte man sich vor einigen Jahren noch eine “Ausfallsicherheit” und und bessere Performance für die eigene Anwendungsinfrastruktur sehr teuer erkaufen müssen, lässt sich eine ähnliche oder zum Teil bessere Infrastruktur mit vergleichbar extrem geringem finanziellen und zeitlichen Aufwand in Sekunden in der Cloud einrichten.

Natürlich darf auch der kritische Blick auf diese Entwicklung nicht fehlen. Datenschutz. Datensicherheit. Monopole, die aufgrund ihrer Marktposition sehr viele Daten sammeln und sich zu großen Datenkraken entwickeln. Zeiten auch mit großen politischen Unsicherheiten. Und eine Welt, die sich nicht nur technologisch, sondern auch politisch stark am Verändern ist.

Auch wenn ich mir mehr Diversität in dieser Entwicklung wünsche, glaube ich, dass die Technologie, die diese Entwicklung trägt, auf allen möglichen und unmöglichen Entwicklungen der Zukunft sich übertragen und andocken lässt. Am Ende ist es dann eben egal, wo die großen Serverfarmen stehen; China, Amerika oder in Europa. Wichtig ist, dass sich die technologische Entwicklung der letzten Jahre aus vielen Perspektiven von der Hardware und darunterliegende Serverinfrastruktur gelöst hat. Sie ist quasi “politisch neutral” noch treffender “unabhängig” und kann ebenso auch “lokal” angewendet werden.

Auch der Zugang zum Internet für die Masse hat sich mittlerweile zu einer soliden und stabilen Entwicklung etabliert. Wir können mit ziemlich großer Wahrscheinlichkeit davon ausgehen, dass der Zugang zum Internet uns die nächsten Jahre und darüber hinaus nicht verwehrt bleiben wird.

Folgt man dieser Verlagerung bzw. Transformation weiter, kommen völlig neue Ansätze und Möglichkeiten für eine neue Arbeitswelt zum Vorschein. Weniger Administration. Mehr Skalierbarkeit und Flexibilität – auch in der Kostenstruktur – und ganz wesentlich und bei richtiger Anwendung auch ein besserer Zugang zu den Daten und Prozessen von überall. Also mehr Mobilität.

Was in Zukunft mehr als je zuvor den Wert eines Unternehmens bestimmt, sind seine Prozesse und wie gut sie eine Kollaboration zwischen den Prozessbeteiligten fördern. Die Hardware-Infrastruktur kann man sich kaufen – sofern diese überhaupt noch in einer cloudisierten Welt nötig sind -. doch die Prozesse muss man sich erarbeiten und ganz wichtig auch: man muss sie leben!

Die technologische Entwicklung der letzten Jahre setzt genau auf diese Ansätze auf. Unternehmen sollen sich mehr und mehr von der funktionalen, administrativen Tiefe trennen und sich mehr und mehr um ihre Prozesse kümmern. Dass, was ein Unternehmen ja eigentlich schon immer im Kern ausgemacht hat.

Die Erfahrung zeigt, dass Ängste und Zweifel hier unbegründet sind. Oft zeigt sich, dass der Start im “Kleinen” der bessere Weg ist. Im Rahmen kleinerer Projekte können neue Anwendungen und Technologien häufig problemloser erprobt und eingesetzt werden.  Empfehlenswert ist es hier gezielt eine Strategie zu entwickeln und sich in diesem Zuge von der Komplexität zu trennen und sich auf die unternehmensspezifischen Kernkompetenzen zu fokussieren.

Als branchenspezifischer Lösungsanbieter sind wir genau hierauf spezialisiert und beraten und unterstützen Sie gerne zielgerichtet und praxisorientiert.

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